Appetit auf Nachhaltigkeit!?- Das ZTG auf der Grünen Woche
Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer und Dr. Benjamin Hennchen stellen zusammen mit der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz die Ergebnisse Ihrer Fallstudie auf der Grünen Woche vor!
News vom 26.01.2023
„Die Studie der TU Berlin ist sehr hilfreich für unsere weiteren Bemühungen, Schulverpflegung nachhaltig zu gestalten“, war das Fazit des Staatssekretärs Markus Kamrad von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz im Rahmen der Veranstaltung auf der Grünen Woche am 24.1.23. Er betonte, dass er insbesondere mitnimmt, dass es neben dem Geschmack des Essens sehr wichtig ist, die Schüler*innen stärker einzubeziehen, z.B. auch dabei, wie die jeweiligen Speiseräume gestaltet werden. Und dass es von Bedeutung ist, ein engeres Verhältnis zu den Caterern zu schaffen und Vertrauen zu generieren. Auch Sabine Schulz-Greve von der Berliner Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung e.V., die eng mit Prof. Martina Schäfer und Dr. Benjamin Hennchen vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin kooperiert, hob hervor, dass nun zum ersten Mal verlässliche Daten zur Situation an den Berliner Sekundarschulen vorliegen, da insgesamt 25 Schulen in ganz Berlin an der Befragung teilgenommen haben und über 3.000 Schüler*innen der Jahrgangstufen 8 bis 10 erreicht werden konnten.
Die Erhebungen wurden im Rahmen des BUA Projekts „Inklusiver Wandel des Ernährungssystems“ durchgeführt. Durch eine zusätzliche Finanzierung des Climate Change Centers (CCC) konnten interessierte Schulen auf Basis der Erhebung intensiver dahingehend beraten werden, wie sie ihr Schulessen in Zukunft schmackhaft, gesund und nachhaltig gestalten. Eine der beteiligten Schulen ist die Clay Schule in Neukölln. Die engagierte Fachlehrerin Anna Müller hat Schüler*innen mit auf die Grüne Woche gebracht, die vegetarische Gerichte verkosten und anhand von Aussehen, Geruch und Geschmack bewerten konnten. Dabei kam die orientalische Linsen-Hirse-Bowl besser bei den Schüler*innen an als der Saisonale Gemüse Wrap mit Rotkohl, Kürbiscreme und roten Bohnen.
Das Testkochen zeigte, dass es gelingen kann, die Wünsche der Schüler*innen nach Fast Food (wie Wraps und Burger) mit dem Einsatz saisonaler Zutaten und gesundheitlichen Aspekten zu verbinden. Die Kompetenzen der Caterer dahingehend zu erweitern, ist auch eines der Vorhaben, das Staatssekretär Kamrad als Teil der Berliner Ernährungsstrategie in nächster Zeit weiterverfolgen möchte. Im Rahmen des CCC-Projekts ist in den nächsten Wochen ein Workshop zum vegetarischen Kochen mit Schulcaterern geplant.
Im Hinblick auf eine bessere Beteiligung der Schüler*innen betonte die Vernetzungsstelle, dass Schulen bereits heute von den Essensanbietern einen stärkeren Einbezug von Schülerinnen und Schüler einfordern können. Die Fachlehrerin Anna Müller verwies in diesem Zusammenhang auf das Potenzial von Schülerfirmen, die die Verzahnung von Lernen und praktischer Erfahrung sehr gut ermöglichen.
Die öffentlichkeitswirksame Veranstaltung auf der Grünen Woche war dank der finanziellen Unterstützung des Climate Change Centers möglich.